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Minigeschichten von den Philippinen
Teil 2 Auf den Goldfeldern


Am naechsten Morgen wachten wir sehr frueh auf, denn selbst in dieser entfernten einsamen Ecke hatten viele Filpinos ihre Kampfhaehne dabei und dazu wurden auch normal von einigen Huehner gehalten. Dementsprechend laut war die Kräherei. 

Wir fruestueckten zuerst einmal, wobei mein Fruehstueck nur aus Kaffee bestand wie meist, danach schauten wir uns um. Überall wurde gebuddelt und die Erde sorgfaeltig eingesackt. Damit war klar dass es sich um ein alluviales Goldlager handelte und man sah auch keinerlei Bullmills, obwohl etwa ein Jahr spaeter auch die Lagerstaette gefunden wurde, aus der das Gold ausgewaschen worden war. Wir unterhielten uns auch mit einigen Aufkaeufern und waren ueberrascht zu hoeren, dass der Feingehalt zwischen 850 und 900 lag, also sehr reines Gold. Von den Kaeufern hoerten wir auch, dass es oefter grosse Funde gab und schon bis zu zwei Kilo schwere Nuggets gefunden worden waren. Ich konnte mir das nicht vorstellen, sollte aber bald eines besseren belehrt werden. Gemaess den Goldhändlern hier sei das hier einer der groessten Strikes den es in den letzten Jahren auf den Philippinen gegeben haben soll. Kein Wunder, dass schon etwa 30000 Menschen hier am buddeln waren..

Über unsere Rumlauferei und den Unterhaltungen war es Mittag geworden, und wir assen in einer der zahlreichen kleinen Carenderias.

Am Nachmittag schauten wir den Goldgraebern beim Waschen zu; eine langwierige langsame Angelegenheit, bei der die Erde, die mit Steinen vermischt war, in einer grossen Pfanne geschwenkt wurde und am Ende blieb ein kleiner "Schwanz Gold" uebrig. So nannte man das unter Goldgräbern. Gegen Abend wurde der gefundene Goldstaub in einem Glas voll Wasser mit Quecksilber vermischt und das Glas für einige Male geschüttelt und geschwenkt, bis sich der Goldstaub mit dem Quecksilber zu einem Amalgam verbunden hat. Das Wasser wurde nun abgeschüttet (da war keine Quecksilber im weggeschüttetem Wasser, da sie die beiden Elemente nicht miteinander verbinden). Das Quecksilber wurde dann in den Ursprungsbehälter zurück gegossen um aufbewahrt zu werden bis zur nächsten Verwendung. Am spaeten Nachmittag fand einer unserer Nachbarn ein sehr schoenes Nugget das etwa 7 Gramm wog und das Chris leicht ueber dem Goldpreis dort kaufte, weil er es als Andenken behalten wollte.

Nach dem Abendessen es gab gegrillten Fisch oder Sinugba, wie die Pinoys das nannten. im Ggaas Inlet gab es genug davon und die Zulieferer der Lebensmittel verdienten auch sehr gutes Geld, weil da oben alles sehr teuer war.

Am Abend gab es wieder einen Umtrunk sowie Gesang mit Gitarrenbegleitung und wir gingen gegen 11 uhr schlafen, alle mit der noetigen Bettschwere versehen.


Bild 1 Chris mit Freundin auf dem Pumpboot nach Dinagat. 
Bild 2 Chris im Pumpboot
Bild 3 Blick vom Wohnzimmer meiner Schwiegermutter auf das Dorf
Bild 4 Mein mittlerweile verstorbener Schwager Alex beim "Hüttenbau"
Bild 5 Unsere Hütte
Bild 6 Blick von unserer Hütte zum Nachbarn (der Fuß im Vordergrund ist meiner)

Damals gab es noch kein digitales Fotographieren und die Fotos entstanden mit einer kleinen Schnappschußkamera, wurden dann wie erzählt nach dem Taifun in zum Teil schlechten Zustand von Nachbarn und Verwandten wieder eingesammelt (Filipinos klauen sehr gerne Fotos) Meine damalige Kameraausrüstung wollte ich wegen Diebstahlsgefahr nicht mitbringen.


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RE: Minigeschichten von den Philippinen - von Kaithoma - Gestern, 09:32

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