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Auf den Philippinen verliert eine Generation den Anschluss. Kinderarbeit, Verwahrlosu
#1
Zwei Jahre ohne Präsenzunterricht: Auf den Philippinen verliert eine Generation den Anschluss. Kinderarbeit, Verwahrlosung und sexuelle Ausbeutung sind die Folge

https://www.nzz.ch/podcast/philippinen-i...ld.1687714
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#2
Wir "betreuen" ja 2 Kinder schulisch auf den Philippinen. Es ist eine Katastrophe. Die sagen beide, sie lernen gar nichts mehr. Sie hatten zwar bisschen online und Zettelwirtschaft, aber das kannst du vergessen.

Leider ist auch die Mama ein Totalausfall, was es umso schwieriger macht.

Jetzt hoffen die Beiden auf August, da soll die Schule wieder im Präsenzunterricht starten.

Ich möchte noch nicht von einer verlorenen Genaration sprechen, aber sicher von einem schweren Rückschlag.

Man stelle sich vor, der Trottel von oben führt einen brutalen Drogenkrieg und checkt gar nicht, dass auch durch obig Beschriebenes,  die nächsten Opfer heranwachsen.

Keine Schule, kaum Kontakte, was soll da bei rüberkommen?

Traurig ist das. Die Philippinen werden wohl auch unter dem neuen Präsidenten schweren Zeiten entgegengehen.
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#3
@ Adlaw,
ja, leider wird es so kommen. Das ist allerdings das was sich die Politiker und Oligarchen wuenschen, eine Bevoelkerung mit wenig Bildung, mit Denen kann man machen was man will und es kommen dadurch immer billige Arbeitskraefte nach.
Ich habe mal vor Jahren einen sehr interessanten Bericht im Inquirer gelesen, das war vor der Wahl von " Erap" Estrada. Da wurde in der Universitaet UP Diliman unter Studenten eine Wahl durchgefuehrt, da bekam der " Erap" nicht eine Stimme, die Wahl hat er spaeter dann gewonnen. Daran kann man sehen warum die Politikerclans keine gut ausgebildete Bevoelkerung moechte, denn dann waere deren Haltbarkeit nicht mehr sehr lange.
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#4
Nach meinen Feststellungen führt mangelnde Bildung auch dazu, dass viele Pinoys salopp gesagt, "keinen Arsch in der Hose haben", also sich nicht trauen, ihre berechtigten Interessen gegenüber vermeintlich "Höherstehenden" durchzusetzen. Sie lassen sich zuviel gefallen und Missstände werden einfach so hingenommen. Das kommt dann denen, die denken, ihnen würde das Land gehören, sehr entgegen.  So nicht!
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#5
In der Schule wird der Respect ganz gross geschrieben. Also ein Amtsinhaber hat immer recht.
So werden nichtgebildete vieleicht viel aufsasssiger, als die die  die Schule besuchen. Ich sehe das bei unserem Apo
9 Jahre auch so,.  Die Bildung mit den Modulen ist allerdings eine fuerchterliche Sache. Ich habe eine Nachhilfe
beschaeftigt. Im Moment sieht es so aus das im Juli wieder die regulaere Schule beginnt.
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#6
(11-06-2022, 16:44)Gunter schrieb: Also ein Amtsinhaber hat immer recht.

Ja, aber nicht nur die Amtsinhaber, sondern auch Ansprechpartner im normalen Geschäftsleben. Beispiel, wir hatten dort einen PC gekauft, für uns und - wenn wir weg sind, auch für die beiden Studentinnen, die bei uns wohnen. Zuhause ausprobiert: die Soundkarte funktionierte nicht. Also sind wir wieder in den Laden gefahren, ein Schwager und ich und die Mädels gingen derweil in die Mall. Wir reklamierten und wurden dann mit dem PC in den Vorraum einer Werkstatt geschickt. Es kam dann ein Mitarbeiter, der sich mit meinem Schwager im Dialekt "Bicol" unterhielt. Ich dachte, okay, lass ihn mal machen. Es ging hin und her bis es mir zu bunt wurde und ich wissen wollte, wie den jetzt der Stand ist. Keine Ahnung "Kuya, das geht nicht, den müssen wir wieder mitnehmen!" Mehr brauchte es nicht, da musste ich mich sofort einschalten. Ich weiß nicht mehr genau, was ich gesagt habe, aber der Angestellte verschwand und kam mit seinem Vorgesetzten zurück. In der Zwischenzeit hatte mein Schwager meine Frau alarmiert. "Please come! Kuya Dieter is very angry." Grins ... Vielleicht war ich etwas lauter, aber bestimmt nicht ausfallend. Jedenfalls habe ich klar gemacht, dass wir keinen defekten PC wollen und gefragt, ob sie nicht doch den gleichen haben, der in Ordnung ist. "Yes Sir, but white!" "No problem!" Und wir waren uns dann schnell einig, als Frau und Tochter mit besorgten Blicken reinkamen. Laugh Aber es war dann schon wieder alles in Ordnung und wir hatten einen PC, der funktionierte. Mein Schwager allein wäre unverrichteter Dinge wieder zurückgekommen...

Ein Beispiel, aber ich hab das schon öfter erlebt, dass sich viele Einheimische nicht trauen, ihr Recht im Geschäftsleben einzufordern. Bei der oft mangelhaften Strom- und Wasserversorgung ebenfalls. Da würden sogar wir in Deutschland, die wirklich lange dafür brauchen, auf die Barrikaden gehen...
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#7
@ Hardinero: ...und warscheinlich haben sie dann dem nächsten Kunden das defekte Gerät angedreht... Keine Ahnung

Nun noch etwas zum eigentlichen Thema des Threads:
In unserer Gegend in Davao del Sur ist nicht erst seit Covid die Schule ausgefallen. Nach den schweren Erdbeben Ende 2019 waren auch viele Schulgebäude schwer beschädigt und nicht mehr benutzbar. (Zum "Glück" fand das schwerste Beben an einem Sonntag statt wo keine Schüler in den Gebäuden waren!) Seither gammeln in unserer Gemeinde einige größere Schulhäuser vor sich hin, und der Neubau des Rathauses war "natürlich" wichtiger. Schon seit dem fand kein regelmäßier Schulunterricht mehr statt. Nur teilweise im Schichtbetrieb, was da ja auch nicht in vollem Umfang möglich war.
Wenn jetzt so langsam der reguläre Schulbetrieb überall wieder anläuft, wäre es meine Idee gewesen, einfach da weiter zumachen wo damals der Unterricht aufgehört hat. Dann hätten die Schüler einfach nur Zeit verloren, und nicht auch noch Lehrstoff. Denn das "Module" Zeugs konnte niemals den Präsenzunterricht ersetzten, schon gar nicht was Fremdsprachen anbelangt.
Auch sollten in dieser Zeit die Schüler teilweise selbst im Internet recherchieren. Wie denn bitteschön, wenn man arm ist und die Eltern das nicht finanzieren können.  "Onkel Juppi kaufst Du mir ein Smartphone?" Nein, diesmals hat der "Uncle Youpay" keine Lust gehabt. Sonst hätte ich ja auch für alle anderen Neffen und Nichten auch noch alles bezahlen müssen... Geht nicht, seit wir hier als Rentner wohnen...

Und noch eine Frage zum Schluß: Was haben eigentlich in der ganzen Zeit die Lehrer gemacht, ausser Module-Zettel zu korrigieren?
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#8
(13-06-2022, 06:39)JFS schrieb: Was haben eigentlich in der ganzen Zeit die Lehrer gemacht, ausser Module-Zettel zu korrigieren?

Die hatten die beste Zeit ihres Arbeitlebens da sie sich nicht mit den Plagen rumärgern mußten. Sie haben ihre Noten vergeben anhand der abgegebenen Modules. Ob diese von dem Schüler selbst oder von einem Elternteil oder einem älteren Geschwisterteil erstellt wurden war den Lehrern so was von schnurz. Bin ich froh, daß ich parallel zu dem Module-Mist meine beiden Kinder von einer Nachhilfelehrerin hab unterrichten lassen. Lernfortschritte waren nicht zu übersehen.

Wenn man als Eltern darauf setzt, dass die Schulen den Kids Bildung vermitteln ist man verratzt. Das muss man schon selbst organisieren.

Die Oberschicht hat ihre teuren Privatlehrer und Internate und am Schulende sowieso die besten Beziehungen dem Sprössling einen guten Job zuzuschanzen.

Die Mittelschicht setzt auf Privatschulen mit online- Unterricht um einen Overseaworker als künftigen Versorger zu erschaffen.

Und die Kinder der Unterschicht bleiben mit ihren öffentlichen Schulen und dem Module-Quatsch in der bildungsfernen Unterschicht ohne Chance zum Aufstieg.
Ist warscheinlich auch so gewollt sie dumm zu halten. Klappt ja ganz gut. Diese Unterschicht hat schliesslich den neuen und den alten Präsidenten mit überwältigender Mehrheit gewählt.
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